- Aushärtung der Klebstoffe
- Aushärtung der Klebstoffe
Aushärtungsprinzipien von Kleb- und Dichtstoffen
Physikalisch härtende Klebstoffe
Die Aushärtung erfolgt durch ein "Austrocknen" des Trägermaterials (Wasser oder Lösungsmittel) aus dem noch flüssigen Klebstoff. Dies kann entweder bei Raumtemperatur oder auch in beheizten Trockenöfen oder -strecken erfolgen. Dadurch fliessen die Masseteilchen zusammen, werden fest und verkleben die Materialoberflächen. Eine Ausnahme bilden die Schmelzklebstoffe, die sich über die Wärme verflüssigen und nach Erkalten wieder in den festen Zustand übergehen (thermoplastisches Verhalten von Kunststoffen).
Chemisch reagierende Klebstoffe
Bei diesen Klebstoffen entstehen während der Aushärtung über eine chemische Reaktion hochmolekulare Produkte mit hoher mechanischer Festigkeit.
Folgende Reaktionen sind einzeln oder kombiniert möglich:
- Polymerisation – Bildung von Makromolekülen aus ungesättigten, reaktiven Monomeren. Die Reaktion wird meistens katalytisch gestartet, wobei Oberfläche, kurzwelliges Licht, Temperatur oder auch der Zusatz von bestimmten Beschleunigern (Amine, Peroxide, organische Metallsalze oder Metallseifen) als Starter wirken können. Beispiel: Cyanacrylat-Sekundenklebstoffe, anaerobe Klebstoffe, UV-Klebstoffe.
- Polyaddition – diese verbindet unterschiedliche Moleküle von Harz und Härter ohne Abspaltung anderer Substanzen. Die Aushärtezeiten liegen üblicherweise zwischen 5 und 24 Stunden. Beispiel: Cyanacrylat-Sekundenklebstoffe, Epoxidharz-Strukturklebstoffe, Additionssilikone
- Polykondensation – ist eine Reaktion kleiner Moleküle zu polymeren Strukturen unter Abspaltung kleiner, üblicherweise flüchtiger Moleküle (Ammoniak, Essigsäure, Wasser Kohlendioxid, Alkohole). Nachteilig sind eine oft auftretende Blasenbildung, Geruchsbelästigung, Korrosionsgefahr. Beispiele: RTV-Silikone, Polyurethanklebstoffe, Hybridpolymere
Bei den chemisch härtenden Klebstoffen unterscheiden wir zwischen einkomponentigen und zweikomponentigen Klebstoffen.