Hybrid-Polymere

Einführung

Zweikomponentige Hybrid-Polymer-Klebstoffe ergeben einen weichen, elastischen Klebfilm und verbinden unterschiedlichste Materialien mit- und untereinander. Die Klebungen sind hochfest und aufgrund der ausgehärteten Klebstruktur auch für den Einsatz an Materialien mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten bestens geeignet.

Aushärtung

Hybrid-Polymere härten aus, nachdem die Harz- und die Härterkomponente im angegebenen Verhältnis vermischt sind. Oft werden sie in praktischen  Doppelkammerkartuschen verwendet und über ein statisches Mischrohr direkt gemischt und dosiert. Das notwendige Mischungsverhältnis und optimale Mischung wird 
dadurch automatisch sichergestellt.

Diese Kleb- und Dichtstoffe sind geruchsneutral, silikon- und isocyanatfrei und ergeben hohe Festigkeiten an den unterschiedlichsten Materialien.

Eigenschaften

Die Klebungen sind elastisch und sehr resistent gegenüber Schlag- und Schälwirkung. Neben hoher Spaltüberbrückung zeigen Hybrid-Polymere bereits in flüssiger Form  eine gute Haftung zu Oberflächen und haltet Bauteile zuverlässig in Position. Je nach Produkt sind geklebte Bleche punktschweissbar und überstehen  Einbrennlackierungen (ca. 20 Minuten bei 200°C).

Sie sind auch als Naht- oder Fugenabdichtung geeignet und mit den meisten Lacken nass in nass überlackierbar. Der Langzeit-Tempertureinsatzbereich dieser  Produktgruppe liegt bei ca. -50°C bis +90°C.

Anwendungsgebiete

Spezifische Anwendungen finden sich sind im Karosserie-, Schiff- und im Bahnbau. Die Anwendungen erstrecken sich vom hochfesten Verkleben von Alu-Wabenkonstruktionen (Sandwich) über das Verlegen und von Kabelsträngen und -kanälen. Abdichten von Holzplanken bis hin zur Fixierung

Gebrauchsanweisung

Zweikomponentige Epoxidharz-, Acrylat- und Methylmethacrylat-Strukturklebstoffe, MS-Polymere und Polyurethan-Klebstoffe in Doppelkammerkartuschen sowie Füll- und Spachtelmassen in Dosen 

Allgemeines
Epoxidharze und MMA-Strukturklebstoffe sind zweikomponentige Produkte, die zum Verkleben, Vergiessen, Dichten und Beschichten vorwiegend in der Elektrotechnik, Elektronik und im Maschinen-,  Werkzeug- und Aggregatbau Verwendung finden. Sie sind oft in Doppelkammerkartuschen abgefüllt und können mittels Dosierpistole und statischem Mischrohr einfach gemischt und dosiert werden. Dieses Systems ist im gesamten industriellen Bereich bekannt und gut etabliert

Aushärtung und Verarbeitung
2-K-Produkte härten durch das Vermischen beider Komponenten bei Raumtemperatur aus. Nach Überschreiten der Topfzeit findet ein Viskositätsanstieg bis zur vollständigen Aushärtung statt. Dieser  Verlauf ist produkt- und mengenabhängig und kann sehr schnell und stark exotherm verlaufen. Schnellhärtende Produkte sollten aufgrund der exothermen Reaktion in entsprechend kleinen Ansätzen  verarbeitet werden. Gegebenenfalls ist für gute Wärmeableitung zu sorgen. Höhere Temperaturen verkürzen die Aushärtungszeit und erhöhen die Festigkeit.

Vorbereitung der Fügeteile
Zur Erzielung optimaler Verbundfestigkeit müssen die Kontaktflächen frei von Öl, Fett und anderen Verunreinigungen sein. Hier bietet sich schnell und rückstandsfrei verdampfende Reiniger, wie z.B. 9190 an. Die Entfetter werden entweder als Spray oder als Flüssigkeit im Kanister angeboten. Im Vorfeld sollte geprüfte werden, ob der Bauteilwerkstoff beständig gegen den Reiniger ist.

Bei Einsatz einer neuen Kartusche ist wie folgt zu verfahren:

  1. Sicherungshebel der Pistole nach oben drücken und Kolbenstange ganz nach hinten ziehen
  2. Kartusche in die Pistole einlegen und einrasten
  3. Kolbenstange bis zum Widerstand in die Kartusche einschieben
  4. Kartuschenverschluss entfernen
  5. Pistole vorsichtig so lange betätigen, bis aus beiden Öffnungen Produkt austritt. Die Kartuschen sind üblicherweise überfüllt, so dass kein Verlust entsteht
  6. Mischrohr aufsetzen und entweder durch eine 90°-Drehung oder durch Aufschrauben der Überwurfmutter arretieren.
  7. Vor Verwendung einen Mischrohrinhalt herausdrücken und verwerfen.
  8. Der Klebstoffauftrag erfolgt in der Regel nur auf ein Bauteil. Beidseitiger Auftrag ist, je nach Anwendungsfall, jedoch auch möglich. Nach dem Auftragen des Klebstoffes ist der Fügeprozess  und eventuelles Fixieren unter Berücksichtigung der Topfzeit vorzunehmen.
  9. Sind die Verarbeitungspausen kürzer als die Topfzeit des jeweiligen Produktes, kann mit demselben Mischrohr weitergearbeitet werden.
  10. Bei Arbeitsende oder längeren Unterbrechungen kann das Mischrohr als Verschluss auf der Kartusche verbleiben.
  11. Vor der Weiterverarbeitung wird das alte Mischrohr entfernt und ein neues Mischrohr aufgesetzt.

Hinweise und Ratschläge
Zum Arbeits- und Gesundheitsschutz: siehe Sicherheitsdatenblatt. 

Lagerung
Kühl (<= 25°C), trocken und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt oder gemäss Technischem Datenblatt