Cyanacryalate

Einführung

Cyanacrylat-Sekundenklebstoffe sind lösungsmittelfreie, schnell aushärtende Einkomponenten-Klebstoffe, die sich zum hochfesten Verkleben von Metall, Kunststoff, Elastomer und Holz u. a. mit- und untereinander  eignen.

Aushärtung

Die Aushärtung der einkomponentigen Cyanacrylat-Sekundenklebstoffe erfolgt durch die Oberflächenfeuchtigkeit der Bauteile. Zu trockene oder saure Oberflächen verzögern oder verhindern die Aushärtung, wogegen 
höhere Feuchtigkeitsgrade und alkalische Oberflächen beschleunigend wirken.

Für reproduzierbare Aushärtung und Festigkeit ist es angeraten, für konstante Umgebungsbedingungen zu sorgen. Optimal sind relative Luftfeuchtigkeiten zwischen 40 % und 70 % bei 23 °C.

Da nur die limitierte Oberfläche zur Aushärtung beitragen kann, ist es ratsam, möglichst geringe, reproduzierbare Klebstoffmengen zu verwenden. Dies bedingt möglichst enge Spalte und plane Oberflächen. Klebespalte > 0,2 mm sollten vermieden werden. Ist dies nicht möglich oder verzögern sonstige Umgebungsbedingungen die Aushärtung, ist der zusätzliche Einsatz eines Aktivators, wie zum Beispiel 5100 hilfreich.

Eigenschaften

Wie jede Flüssigkeit, so haben auch die Cyanacrylat-Sekundenklebstoffe einen Dampfdruck, der bereits bei Raumtemperatur Spuren des Cyanacrylats verdampfen lässt. Diese gasförmigen Monomere sind hochreaktiv, da die Stabilisatoren mit niedrigerem Dampfdruck nicht mitverdampfen, sondern im Produkt verbleiben. Verdampfendes Cyanacrylat schlägt sich auf den Bauteilen oder auf umgebenden Flächen nieder,  härtet dort aus und bildet einen pulvrigen, weissen Belag. Diese wird auch als „Ausblühen“ oder „Whitening“ bezeichnet. Er kann mit i-Propanol oder Aceton weggewischt werden.

Verhindern oder Minimieren lässt sich das Verdampfen dadurch, dass Klebstoffüberschüsse vermieden werden und dass bei ausreichender Luftfeuchtigkeit (siehe oben) gearbeitet wird. 

Die nachfolgende Auflistung gibt einen Hinweis über die Ester bzw. die Geruchsbildung der Klebstoffe.

Tabelle Cyanacrylat Sekundenklebstoffe

Übliche Cyanacrylate
  Geruch Klebstoff-Film Einsatz
METHYLESTER intensiv kurzkettig
hart
Metalle
Kunststoffe
Elastomere
ETHYLESTER geringer längerkettig
etwas weicher
Metalle
Kunststoffe
Elastomere
BUTYLESTER gering längerkettig
etwas weicher
Metalle
Kunststoffe
Elastomere
ALKOXYETHYLESTER geruchsarm längerkettig
etwas weicher
Metalle
Kunststoffe
Elastomere

Die Angaben zum Geruch und zum Klebsoff-Film sind immer relativ zum vorhergehenden Ester zu verstehen.

Anwendungsgebiete

Kleben fast ohne Grenzen – die universellen Cyanacrylat-Sekundenklebstoffe eignen sich bestens zum Verkleben von Metallen, Kunststoffen, Elastomeren, Holz u. a. sowohl mit- als auch untereinander. Eine gute  Temperaturbeständigkeit wie auch eine hohe Alterungsbeständigkeit der Klebungen zeichnen diese Produkte aus.

Primer für unpolare Kunststoffe

Für unpolare Kunststoffe wie PA 12 / PE / PET / PI / POM / PP / PTFE / oder TPE steht ein entsprechender Primer zur Verfügung. Durch den Einsatz des Primers 5150 können auch diese unpolaren Kunststoffe 
hochfest verklebt werden.

Gebrauchsanweisung

Aushärtung
Cyanacrylate härten unter Einfluss von Luftfeuchtigkeit aus, wozu normalerweise der an der Oberfläche vorhandene Feuchtigkeitsfilm ausreicht. Ideale Aushärtungsbedingungen liegen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 70% vor. Bei geringerer relativer Feuchte, wie sie z. B. im Winter in geheizten Räumen beobachtet wird, kann die Aushärtung deutlich verzögert werden. Wird die Aushärtung durch Faktoren, wie z.B. zu grosser Klebspalt, poröse oder saure Oberfläche verzögert oder gestört, ist der Einsatz eines Aktivators, wie z.B. 5100, empfehlenswert. Der Aktivator wird auf die poröse bzw. inaktivere  Oberfläche auftragen und der Klebstoff auf das Gegenstück. Nach Ablüftung des Aktivator - Lösungsmittels können die Bauteile gefügt werden. Zur Beschleunigung der Aushärtung bei Anwendungen mit grossen offenen Flächen (z.B. Siebe) wird der Aktivator nachträglich flächig aufgesprüht.

Verarbeitung der Fügeteile
Zur Erzielung optimaler Festigkeit müssen die Kontaktflächen frei von Öl, Fett und anderen Verunreinigungen sein. Für Reinigungszwecke stehen Reiniger, wie z.B. 9190 oder 9195, zur Verfügung. Vorab ist an nicht sichtbaren Stellen der Bauteile zu prüfen, ob das Material mit dem Reiniger kompatibel ist.

Verarbeitung
Die Produkte werden gebrauchsfertig geliefert. Sie können, je nach Lieferform, von Hand direkt aus dem Gebinde oder mit entsprechenden Dosiergeräten verarbeitet werden. Der Klebstoffauftrag erfolgt im  Allgemeinen einseitig.

Nach dem Produktauftrag müssen die Fügepartner zügig gefügt und fixiert werden, da die Aushärtung der Produkte bereits durch die in der Umgebungsluft vorhandene bzw. an den Fügeflächen kondensierte  Luftfeuchtigkeit gestartet wird.

Zur Verklebung schlecht verklebbarer, unpolarer Werkstoffe, empfiehlt sich eine Vorbehandlung mittels Beflammung, Plasma oder eines chemischen Primers, wie z.B. 5150. Dessen Anwendung verbessert 
die Benetzbarkeit des Materials deutlich. Der Primer wird zuerst aufgetragen (Pinsel, Schwamm, Tauchen) und erst nach vollständiger Ablüftung des Lösungsmittels wird der Klebstoff appliziert.


Hinweise und Ratschläge
Zum Arbeits- und Gesundheitsschutz: siehe Sicherheitsdatenblatt.

Lagerung
Kühl (< = 25°C), trocken und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt